In der Welt der naturnahen Garten- und Landschaftsplanung gibt es diese herrliche Synergie zwischen Kreativität und Zweckmäßigkeit. Für mich wird diese Synergie unter anderem durch die Integration von Spielelementen in meine Planungen verkörpert – auch und gerade dann, wenn ich nicht für Kinder entwerfe 🙂 .
Als Planerin mit einer tief verwurzelten Leidenschaft für Natur und Biodiversität geht meine Herangehensweise über das bloße Entwerfen von (Außen-)Räumen hinaus; es ist mir wichtig, Verbindungen zu fördern, Freude zu schaffen und für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Menschen und der Natur zu plädieren. Denn die beiden gehören zusammen; sie sind weder getrennt noch unvereinbar.
Der besondere Zauber des Spielens
Im Kern – ja wirklich! – meiner Planerinnen-Philosophie liegt eine große Begeisterung für den Zauber, den das Spielen mit sich bringt. Kindheitserinnerungen tragen ja diese ganz besondere Nostalgie in sich – an die Zeit, in der das Klettern auf Bäume, der Versuch, Schmetterlinge zu fangen und das Erträumen ganzer Welten unter einem grünen Blätterdach nicht nur irgendwelche Aktivitäten, sondern wesentliche Bestandteile unseres Daseins waren.
Diese Erfahrungen gehen im Erwachsenenalter mitnichten verloren; sie warten darauf, wiederentdeckt zu werden – und da darf gerne nachgeholfen werden, zum Beispiel durch die wie zufällige Integration von Spielelementen in öffentliche und private Außenbereiche.
Wieso mich dieses Thema so begeistert?
Die Antwort darauf ist tatsächlich vielschichtig:
Zuallererst bringen Spielelemente in Kombination mit der Dynamik der Natur eine ganz eigene Lebendigkeit und Vitalität mit, die Menschen jeden Alters anspricht. Das Lachen der Damen-Wandergruppe, die zu Zehnt auf einer Nestschaukel schwingt, die gemeinsame Freude von Familien, die einen Labyrinthgarten erkunden – diese Momente hauchen dem Außenraum erst die richtige Portion Leben ein.
Darüber hinaus dienen Spielelemente als Katalysatoren für Kreativität und Entdeckung: Sie laden Menschen dazu ein, wirklich ganz aktiv und voll im Moment mit ihrer Umgebung zu interagieren, sie wecken Neugierde und beflügeln die Fantasie. Das Klettern auf Bäume stärkt nicht nur die Beweglichkeit und das Körpergefühl, sondern fördert auch die Verbindung zur Natur und ihrer Kraft. Dieses Gefühl von Staunen und Ehrfurcht geht uns im hektischen Treiben des Alltags viel zu oft verloren.
Oder wann habt Ihr das letzte Mal daran gedacht, mit einer Seilbahn durch eine Streuobstwiese zu rauschen? Im ERNA-Projekt haben wir eine solche eingeplant 🙂
Eine Schaukel auf dem Firmengelände?!
Die Integration von mehr oder weniger subtilen Spielmöglichkeiten in Planungen ist für mich auch Teil des Bekenntnisses meiner Arbeit zu Biodiversität und ökologischer Verantwortung: Indem ich Räume schaffe, die Menschen auf spielerische Weise mit der Natur in Kontakt bringen – wir nennen sie entsprechend ja auch Natur-Erlebnis-Räume – , möchte ich die Neugier auf das komplexe Netz des Lebens weitergeben. Von insektenfreundlichen Pflanzen bis hin zu hölzernen Strukturen, die als Spielgerät getarnt sind – jedes Element dient durch einen ästhetischen wie auch ökologischen Wert eigentlich einem doppelten Zweck.
Aber vielleicht am wichtigsten ist es mir, dass die Anwesenheit von Spielelementen den Spaß an sich feiert. Stress und Verantwortlichkeiten haben wir immerhin zur Genüge! Da bietet ein „verspielter“ Rückzugsort kleine und große Momente der Erholung, des Sich-jung-fühlens und der puren Freude. Und das nicht nur AUCH, sondern GERADE bei Betriebs- und Firmengeländen, wo wir einen sogenannten Generationen-Schwinger im Rahmen des Entwurfes vorgestellt haben.
Es ist eine Erinnerung daran, dass sich das Leben nicht nur um Produktivität und Effizienz dreht, sondern es auch darum geht, die einfachen Freuden zu genießen, das Kind in uns wiederzuentdecken und nie mit dem Staunen aufzuhören.
Spielen ist tatsächlich (m)eine Herzensangelegenheit
Deswegen sind Planungen von mir immer auch eine Einladung zum Spielen – und ich liebe die Mischung aus Kreativität und analytischem Planen. Mein Job birgt das großartige Privileg, Räume zu entwerfen, die die Naturverbundenheit, das Lachen und die Wertschätzung für die Welt um uns herum fördern.
Also: Wenn Ihr das nächste Mal durch einen Natur-Erlebnis-Raum voller kleiner Überraschungen wandert, denkt daran, dass hinter jeder Schaukel, jeder Gruppen-Wippe und jedem verspielten Pfad der aufrichtige Wunsch einer Planerin oder eines Planers steht, einfach etwas Freude in den Alltag zu bringen.
Because in the dance between design and play, magic happens, and the ordinary transforms into the extraordinary.