Gerade keine Zeit, die ganze Seite zu durchforsten? Einfach 15-Minuten-Kennenlerngespräch buchen :)

Sonja Stadje sitzt lachend auf einem Baumstamm inmitten von Obstbäumen

So nicht, Frolleinchen! Die 10 wichtigsten Lektionen, die ich von meinen Gärten gelernt habe

Inhalt

Ein Leitfaden aus meinen Leid-Pfaden für alle, die mit der Natur einen Pakt schließen wollen – oder zumindest versuchen, ihr nicht ständig zu widersprechen 😉

Einleitung

Wer hätte gedacht, dass ein Garten – dieser friedliche, scheinbar idyllische Rückzugsort – ein knallharter Lehrmeister sein kann? Zwischen Stauden, Sträuchern und dem gelegentlichen wilden „Unkraut“ steckt eine ganze Menge Weisheit, die wir nur mit Geduld und Erfahrung erkennen und für uns sammeln können.

Als überzeugte trial-and-error-Naturgartenplanerin möchte ich euch heute einige der wichtigsten Lektionen vorstellen, die mir im Laufe der Jahre mein grüner Daumen, der ein oder andere Garten und manchmal auch die Natur selbst erteilt haben. Mit ungebrochenem Optimismus und der Erkenntnis, dass nie alles nach Plan läuft, verrate ich meine Stolpersteine, Aha-Momente und die unvergesslichen Lektionen, die Gärten mich gelehrt haben.

1. Nicht alles klappt überall – auch wenn man es sich anders wünscht

Gartenarbeit ist wie ein guter alter Zaubertrick: Man hat die Zutaten, den Plan und die ganze Menge Enthusiasmus – und trotzdem geht nicht immer alles auf. Ob es das Gemüsebeet auf magerem Sandboden (upsi) oder die krepelnde Wildgehölzhecke auf total verdichtetem Boden ist: Nicht jeder Standort ist für jede Pflanze zum Senkrechtstart geeignet.

Besonders lehrreiche Momente (ja, mehrere!) waren auch die, in denen ich (immer wieder) versucht habe, Wildpflanzen in verunkrauteten Oberboden („Mutterboden“) zu säen. Ergebnis: botanische Desaster, die mir mehrfach eindrücklich zeigten, dass nicht jede vermeintlich einfachere Lösung im Garten Realität werden kann – und das ist völlig okay!

Fazit: Akzeptiere, dass manche Pläne nicht funktionieren und andere nie wirklich gut waren – und lerne, im Garten flexibel zu reagieren. Manchmal liegt die wahre Schönheit eben im Unperfekten. Oder du probierst es nochmal – und dann richtig 😉 .

Foto von einer Sandfläche. Davor hat jemand mit Kreide das Wort Blumenwiese auf das Pflaster geschrieben.
… und manches klappt halt nicht sofort. Dann heißt es warten – und zur Not beschriften ;).

2. Gegen Boden und Standort zu arbeiten bringt selten etwas

Es gibt nichts Hartnäckigeres als den Boden – und er ist mächtig und hat oft einfach seinen eigenen Kopf. Beispielsweise bestätigt sich in meinen Versuchen konsequent, dass saurer, sandiger Heideboden für viele Pflanzen einfach kein Zuhause ist. Ebenso funktionieren schattige Standorte für viele Wildpflanzen wirklich beim besten Willen nicht. Ich habe früher oft versucht, die Natur zu ignorieren oder zu überlisten – und am Ende stand ich vor dem frustrierenden Anblick überflüssiger Arbeit.

Tipp: Lerne deinen Garten wirklich gut kennen. Der Boden, das Licht und das Mikroklima sind die unsichtbaren Architekten deines Gartens. Investiere Zeit in Bodenanalysen und Standortbestimmungen – das zahlt sich langfristig aus! Und: Glaube wirklich den Anforderungen an Standorte, die in den Steckbriefen der Pflanzen stehen – das hat seine Gründe 😉 .

3. Planung ist besser als spontane Improvisation

Kennst du das? Du stehst im Garten, hast einen Geistesblitz und denkst: „Genau so, jetzt geht’s los!“ Doch wer sich (wie ich) gerne zu spontan in die Arbeit stürzt, erlebt oft im Nachhinein, dass kleine Fehlentscheidungen große Probleme verursachen können. Eine spontan errichtete Totholzhecke am falschen Platz oder ein Komposthaufen an einer zu trockenen Stelle unter einem Baum sind meine liebsten Beispiele – und ja, sie später umsetzen ist auch keine schöne Arbeit …

Empfehlung: Nimm dir Zeit für eine umfassende Planung deines Gartens. Erstelle Skizzen, notiere dir, welche Pflanze wo ihre besten Bedingungen findet, und visualisiere die verschiedenen Gartenräume. Eine gut durchdachte Planung sorgt nicht nur für sinnvolle und harmonische Strukturen, sondern vermeidet auch späteren Mehraufwand. Du brauchst Hilfe beim Planen? Dafür bin ich da!

Das Bild zeigt eine Totholz- oder Schichtholzhecke in einem schattigen Garten
Am richtigen Ort ist eine Totholzhecke nicht nur ein wertvolles Habitat, sondern auch Puffer und Sichtschutz. Am falschen Ort ist sie zwar auch Habitat, aber vor allem: anderen Dingen im Weg.

4. Die Natur ist nur bedingt planbar

So gut unsere Ausbildung ist und so sehr wir uns auch um Perfektionismus bemühen – lebendige, wilde Pflanzen haben ihre eigenen „Launen“. Ob unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben der Pflanzen, wechselhafte Wetterbedingungen oder unvorhersehbare Bodenverhältnisse – es gibt viele Faktoren, die sich nicht in ein starres Konzept pressen lassen. Eine gekaufte Pflanze überlebt nicht automatisch in ihrem neuen Wirkungskreis, und Saatgut geht nicht immer garantiert auf. Woran das liegt? Sagen die Pflanzen uns leider nicht. Wir können so viele Arten wie möglich einplanen und werden meistens einige davon einbüßen. So ist das Leben.

Erkenntnis: Lass Perfektionismus los und akzeptiere die Unvorhersehbarkeit der Natur. Betrachte deinen Garten als ein lebendiges System, das sich ständig verändert und dessen Dynamik gerade seinen Reiz ausmacht. Flexibilität und Beobachtungsgabe sind hier deine besten Verbündeten.

5. Gönn dir und deinem Garten gleich das gute Material!

Wirklich entscheidend für langanhaltenden Spaß an allem Zubehör rund um den Garten ist die Wahl der richtigen Materialien. Gerade im Außenbereich sind Möbel und Bauwerke den Einflüssen von Sonne, Regen und Wind ausgesetzt. Materialien, die schnell altern oder sich in Mikroplastik zersetzen, sind nicht nur schnell unästhetisch, sondern auch ökologisch super problematisch. Das gleiche gilt für künstliche Baustoffe wie WPC-Dielen: Ich habe nie furchtbarere Terrassen nach nur einem Jahr draußen gesehen.

Hochwertige, unbehandelte Naturmaterialien wie heimische Hölzer, Keramik und Ton zeigen mit der Zeit dagegen eine schöne Patina – sie sind nicht nur langlebiger, sondern altern auch charmanter.

Praxis-Tipp: Greife wirklich lieber direkt zu nachhaltigen und hochwertigen Materialien. Secondhand-Fundstücke können hierbei wahre Schätze sein. So unterstützt du nicht nur den Umweltschutz, sondern sorgst auch für einen Garten, der über Jahre hinweg Freude bereitet.

Blick in eine Blühwiese mit vielen einjährigen Blüten und Kater.
Auch ich habe mal mit „Schmetterlingsbuffets“ und „Bienenschmaus“ experimentiert. Macht es besser, kauft gleich wirklich gutes, nachhaltiges Saatgut von heimischen Wildpflanzen ;).

6. Rechtzeitig pflegen ist besser als spät pflegen

Die Gartenpflege – ein Thema, das viele von uns lieber auf die lange Bank schieben. Ja, ich verstehe euch! Doch wer das „Unkraut“ zu lange in Ruhe lässt, dem wird es erst recht zu eigen, wo der Hammer hängt: Konkurrenzstarker Stratege übernimmt das Beet, verdrängt die gewünschten Pflanzen und breitet sich ungebremst aus. Aus Erfahrung weiß ich: Ein paar Minuten Pflege pro Quadratmeter, nur 2-3 Mal im Jahr, ersparen später einen regelrechten Eskalations-Salat.

Merke: Regelmäßige Gartenpflege ist kein Zauberwerk. Es braucht nur ein wenig Disziplin und Freude am Erhalten der „geplanten Natur“. Ein gut gepflegter Garten ist nicht nur schöner anzusehen und erhält deine vielfältigen Standorte dauerhaft, sondern wird auch lange ein Ort bleiben, an dem Pflanzen und Tiere in Harmonie zusammenleben können.

7. Besser gleich vernünftig ausführen

Manchmal überkommt uns der Tatendrang, und wir möchten sofort mit dem ersten Teil, das in greifbarer Nähe ist, loslegen – auch wenn das Material noch nicht ideal ist oder die Planung nicht vollständig abgeschlossen wurde. Glaub mir, ich kenne diesen Impuls nur zu gut! Doch oft führt diese spontane Herangehensweise zu (vermeidbaren) Problemen. Eine Trockenmauer, die irgendwie improvisiert und nicht nach naturnaher Bautechnik errichtet wurde, verliert schnell an Charme – und Stabilität.

Ratschlag: Warte, bis du alles hast, was du brauchst – und folge am besten einer bewährten Anleitung. Sorgfalt und die richtige Technik zahlen sich aus. Dein zukünftiger Garten (und dein innerer Ruhepol) wird es dir danken!

Sonja Stadje steht in einem sehr großen Laubhaufen, altes Bild von 2017
Na toll, und jetzt? Auch für regelmäßige größere Mengen Laub lohnt sich eine gute Strategie. Fundstück von 2017.

8. Besser gleich die richtig guten Pflanzen wählen

Keineswegs unwichtiger Punkt meiner Lehrgelder: Die Auswahl der Pflanzen. Ich war zu Beginn eine bekennende Aldipflanzen-Adoptiererin und Baumarkt-Fundgrube-Stöberin, doch diese Mitleidskäufe überzeugen häufig nicht gerade durch Naturnähe, Pestizidfreiheit, Langlebigkeit oder Robustheit. Im Gegenteil – in die freie Wildbahn ohne Dünger, Chemie und Kunstlicht entlassen, überleben sie das meistens nicht lange.

Auch empfehle ich nach meinen schmerzlichen Chaos-Erfahrungen Nummer 1 bis 342 niemandem, einfach mal spontan jede Menge Pflanzen zu shoppen und zu gucken, was das dann vor Ort so für ein Beet ergibt. Es ist total verlockend, den Pflanzenmarkt leerzukaufen und zu Hause die Kandidaten einfach zu mischen und zu platzieren – doch am Ende fehlt oft der einheitliche Charakter des Beetes. Eine vorherige naturnahe Pflanzplanung und eine zielgerichtete Bestellung helfen immens!

Mein Tipp: Investiere immer in qualitativ hochwertige Pflanzen aus dem Wildpflanzen-Fachhandel. Eine gezielte Auswahl und Anzahl, bei der du darauf achtest, dass die Pflanzen zu deinem Garten und den jeweiligen Standortbedingungen passen, zahlt sich aus. Gesunde, robuste und vitale Pflanzen sehen nicht nur besser aus, sondern bleiben auch über viele Jahre bei dir.

9. Alles zu seiner Zeit – und alles ist im Fluss

Manchmal sitze ich in meinem Garten, betrachte das Gute und auch das Chaos und frage mich: „Wann passt das alles wohl mal zusammen?“ Die Antwort ist einfach – und schwer für Ungeduldige: Alles zu seiner Zeit. Experimentierfreude, Geduld, gezielte Pflege und das ständige Beobachten der Natur sind für mich die Schlüssel zu meinem eigenen unperfekten Versuchs-Garten, der nicht nur spannend und schön, sondern auch lebendig und dynamisch ist. Und mich manchmal frustriert – das gehört dazu 🙂 .

Mein Rat: Mit dem Flow gehen. Ein Garten ist nicht statisch, sondern ein lebendiges und dynamisches System, das seinerseits mit den Jahreszeiten, dem Wetter, dem Klima, dem Boden und jeder Menge Lebewesen vernetzt ist – und da bist du halt manchmal einfach in der Unterzahl.

10. Ein besonderes Lob an das Wasser!

Zu guter Letzt: Unterschätze niemals die Wirkung von Wasser im Garten. Ob als beruhigender Quellstein, als effektives Mittel gegen Hitzestress, als lebensspendender Mini-Hotspot oder als großer Teich – Wasser im Garten ist einfach unschlagbar. Egal wie klein die Wasserfläche ist: Sie bringt nicht nur Leben, sondern auch eine besondere Atmosphäre mit sich, die den Garten zu einem echten Rückzugsort macht.

Heißer Tipp: Gerade wenn du gefühlt zu viel Rasen mähst, zu viel Arbeit hast und deinem Garten vielleicht „eine Mitte fehlt“ – denk über einen pflegeleichten, technikfreien Naturteich nach. Ab und zu musst du mal Biomasse daraus entfernen, aber ansonsten könnten Aufwand und schönster Nutzen im Garten nicht besser im Verhältnis stehen.

Drei mit Kies und Wasser gefüllte und bepflanzte Zinkwannen bilden ein kleines Wasser-Habitat im Garten.
Zinkwannen, ein paar nässeliebende Pflanzen, Kies und Lehm – und so viel Spaß durch badende Vögel. Fundstück von 2019.

Fazit

Wenn „meine“ Gärten mich eines gelehrt haben, dann, dass wirkliche Schönheit oft gerade in der Überraschung und Unvollkommenheit liegt. Jeder vermeintliche Fehler, jeder unerwartete Störfaktor und jede spontane Idee tragen dazu bei, dass wir wachsen – als Gärtner:innen und als Menschen. Von der Standortwahl über die Planung bis hin zur richtigen Materialwahl und Pflege: Jeder Schritt im Garten birgt seine eigenen Herausforderungen und Chancen, tiefer in die Materie einzutauchen und zu lernen.

Meine Garten-Lerneinheiten, kurz zusammengefasst:

  • Flexibilität: Nicht alles klappt immer, und das ist in Ordnung.
  • Standortanalyse: Kenne deinen Boden und die spezifischen Bedingungen deines Gartens.
  • Planung: Eine gut durchdachte Planung erspart später viel Aufwand.
  • Naturakzeptanz: Die Natur hat ihre eigenen Regeln – lerne, sie zu respektieren.
  • Qualität vor Quantität: Investiere in hochwertige Materialien und Pflanzen.
  • Regelmäßigkeit: Ein paar Minuten Pflege regelmäßig zahlen sich langfristig aus.
  • Fachgerechte Ausführung: Arbeite strukturiert und überlegt, statt impulsiv zu handeln.
  • Wasser: Nutze das unschlagbare Element Wasser als festen Bestandteil deines Gartens.

Die Arbeit im naturnahen Garten mag manchmal wie ein ewiger Struggle gegen unvorhersehbare Naturlaunen wirken – doch gerade diese Herausforderung (und die damit wachsende Gelassenheit) macht sie so reizvoll. Jeder Garten ist ein Unikat, und gerade die unerwarteten Wendungen bereichern das Bild. Also, ihr Lieben: Wiederholt nicht meine Fehler, packt’s an, lernt aus den kleinen Missgeschicken und genießt jeden Moment in eurem grünen Paradies!

Und wenn ihr mal nicht weiter wisst, bin ich für euch da 🙂 !

Teilen:

Diese Beiträge könnten dir auch gefallen:

Hey, ich bin Sonja

Als Planerin für naturnahes Grün teile ich hier Tipps, Geschichten und Wissen rund um Naturgärten und naturnahe Freiräume.

Folge mir auf Instagram

Screenshot-2
Screenshot-7
Sonja Stadje Naturgarten - Lychnis
Screenshot_1

Kontakt

Was kann ich für Sie tun?
Wie kann ich Dich erreichen?
Ihre Nachricht an mich:
Cookie Consent mit Real Cookie Banner