Natur-Erlebnis-Raum Berufsbildende Schulen (BBS)
Ein naturnaher Schulhof in Buchholz in der Nordheide
Dieser Natur-Erlebnis-Raum war gleichzeitig mein Abschlussprojekt für die mehrjährige Fortbildung „Naturnahes Grün: planen, bauen und pflegen“ an der Naturgarten-Akademie.
Die Entwurfsplanung umfasst eine Gesamtfläche von 2700 qm und beinhaltet verschiedene Bereiche:
🌱 Der „bewegte Randstreifen“ – ein Schwerpunkt für Ruhe und Balance mit Nestschaukel, Hängematten und einem Balancier-Parcours.
🏔️ Die „Hügelkette Kattenberge“ und das „bunte Tal“ – ein stark strukturierter Bereich im Süden, der Vielfalt und Erlebnisse betont und zwei Outdoor-Klassenzimmer mit Bühne, Ausblicken und Sonnenterrassen.
🌳 Das „chillige Auenland“ – ein zentraler Bereich mit Fokus auf Aufenthalt und Kommunikation, wo gemeinsame Picknicks, Treffen und Lernen stattfinden.
🏖️ Die „Urlaub zuhause“-Düne – hier steht Bewegung, Action und Kreativität im Mittelpunkt.
Jeder Bereich hat nicht nur unterschiedliche Aufgaben, sondern ihnen liegen auch verschiedene Böden zugrunde – für ein Maximum an Pflanzen- und damit Artenvielfalt.
Feedback - das sagen die BBS und mein Betreuer:
Mehr über das Projekt und wie der Entwurf entstanden ist:
Eine Schule in Bewegung
Die Berufsbildenden Schulen Buchholz in der Nordheide sind das Regionale Kompetenzzentrum im westlichen Teil des Landkreises Harburg. Die BBS kennzeichnet ein sehr hohes Engagement - z. B. im Modellprojekt Zukunftsschule Niedersachsen, in der Kampagne Bildung für nachhaltige Entwicklung und im Projekt Bewegte Schule.
Partizipation von Anfang an
Wie das Konzept der BBS es vorsieht, haben die Schüler:innen bereits in der Entwurfsphase in Form eines Modellbau-Workshops partizipiert und planen, soweit möglich, die Umgestaltung in Form einer Mitmach-Baustelle gemeinsam zu realisieren.
Jede Menge Bedürfnisse und ideen
Die Auswertung der Ergebnisse zeigte auf, was im Außengelände der BBS aktuell stark vermisst und intensiv herbeigesehnt wird. Während manche Wünsche von Kreativität und Tatendrang geprägt sind, ist vor allem bezeichnend, wie viele elementare Bedürfnisse an Aufenthaltsräume junger Menschen aktuell nicht gegeben sind.
Gemeinsam 2700 Quadratmeter Rasen zum Leben erwecken!
Im Außenraum der BBS bestimmen aktuell monotone Pflaster- und Rasenflächen das Bild.
Höchste Zeit, dies gemeinsam zu ändern!
Zum Auftakt: Der Modellbau-Workshop
In nur 30 Minuten haben rund 40 Schüler:innen in 10 Gruppen ihren Wunsch-Schulhof als Modell gebaut – und wahre Kunstwerke geschaffen!
Auswertung: Die To-Do-Liste für den Entwurf
Die Wünsche aus den Modellen werden ermittelt und sortiert – nach den 4 Säulen des Natur-Erlebnis-Raumes. Sie bilden die Grundlage an Erfordernissen für mich als Planerin. Alles, was sich realisieren lässt, wird eingeplant – egal wie „verrückt“ oder abwegig. Ich nehme Partizipation sehr ernst: Wenn die Schüler:innen das brauchen, dann werden wir es irgendwie versuchen umzusetzen. Natur-Erlebnis-Räume sind eben etwas ganz besonderes.
Von 10 Gruppen haben sich die Schüler:innen in allen möglichen Formen und Varianten Folgendes gewünscht:
Bewegung und Action:
- Der Weg als Erlebnis (8/10)
- Bewegung allgemein (5/10)
- Barfuss (4/10)
- Hüpfen (2/10) – z. B. durch Blumen
- Parcours (2/10)
Naturerlebnis:
- Natur schützen und Tiere erleben (10/10)
- Blumenwiese (8/10)
- Bäume (8/10)
- Schatten (8/10)
- Wasser (8/10)
- Blumen und Pflanzen (7/10)
Ruhe und Kommunikation:
- Sitzen (8/10)
- Gliedernde Strukturen (8/10)
- Treffpunkte für Gruppen (6/10)
- Schaukeln und Hängen (6/10)
- Ruhe, Entspannung (5/10)
- Rasen- und Sandflächen (4/10)
- Tische (4/10)
- In Ruhe lernen (3/10)
Kunst und Kreativität, Umwelt aktiv gestalten:
- Schul-Nutzgarten (4/10)
- Nutztiere (2/10)
- Kräuteranbau (2/10)
- Palettenmöbel
- Strandbar
- Präsentation und Info
Wie geht es weiter?
Der typische Verlauf eines Projektes mit diesem Umfang ist die Fertigstellung und Präsentation des Entwurfes mitsamt einer Massenermittlung und Kostenschätzung. Diese Komponenten bilden die Grundlage für die Ausschau nach Fördergeldern, Sponsoren und anderen Mittelgeber:innen für die Umsetzung. Danach kann die Umsetzung beginnen, die meist in verschiedenen Bauabschnitten stattfindet. Gerade bei Schulen mit hoher Fluktuation werden durch eine schrittweise Umsetzung möglichst viele Schüler:innen einbezogen. Wir drücken die Daumen, dass die BBS bald loslegen können!