Hast du dich schon einmal dabei ertappt, unsicher zu sein, ob du in deinem Garten wirklich alles „richtig“ machst? Unter Naturgärtner:innen und Umweltschützer:innen gibt es ja oft strikte Vorstellungen davon, was gut und was schlecht ist. Rasenmäher? Teufelszeug! Kirschlorbeer? Geht gar nicht! Wildblumenwiese? Aber bitte mit ausschließlich heimischen Arten!
Grundsätzlich sind diese Ansprüche an eine naturnahe Gestaltung des Gartens verständlich. Und für die Artenvielfalt sind sie wichtig und richtig. Doch ich erlebe es auch, dass sehr hohe Forderungen an die „richtige“ Gartengestaltung zum Gegenteil führen: nämlich dass gerade Menschen, die noch am Anfang ihres Gartenabenteuers stehen, gar nichts tun – vor lauter Angst, etwas „falsch“ zu machen. Das ist super schade und soll nicht sein. Gerade zum Start braucht wirklich niemand Entmutigung statt Motivation!
Und genau da kommt meine „Besser-als“-Methode ins Spiel.
Perfektion ist nicht nötig – kleine Schritte zählen!
Naturnah gärtnern bedeutet nämlich nicht, dass du von heute auf morgen alles umkrempeln und anders machen musst. Es geht auch nicht darum, Biotope aus der Natur 1:1 perfekt zu kopieren oder starr irgendwelche Regeln zu befolgen.
Stattdessen kannst du nach dem Prinzip „besser als“ vorgehen: Jedes kleine bisschen Verbesserung zählt und bringt deinen Garten auf dem Biodiversitäts-Ranking nach vorne! Und oft ist es viel einfacher, als du denkst.
Hier sind einige Beispiele für das „Besser-als“-Prinzip rund um deinen naturnah gestalteten Garten:
- Ein Kräuterrasen mit Blumen ist besser als ein englischer Rasen. Wenn du nicht gleich auf eine Blumenwiese umsteigen willst, reicht es, einfach weniger zu mähen und Wildkräuter wie Gänseblümchen, Schafgarbe und Konsorten zuzulassen.
- Einmal im Monat mähen ist besser als einmal die Woche. Und immer tagsüber! Den Rasenschnitt abräumen ist besser als ihn liegen zu lassen. Und vielleicht sind ja Aktionen wie der Mähfreie Mai eine gute „Einstiegsdroge“ für dich 🙂
- Nicht alles auf einmal mähen ist besser als tabula rasa. So finden Insekten immer ein bisschen Schutz und Blüten bei dir.
- Ein winziges Wasserbecken im Garten ist besser als gar kein Wasser. Selbst eine Schale (mit Steinen und Stöckchen als Ausstiegshilfe!) kann Tieren helfen.
- Heimische Wildpflanzen sind besser als exotische Zierpflanzen. Aber ein exotischer Strauch bietet oft immer noch mehr Rückzugsraum für Vögel als gar keiner.
- Eine Wildpflanze ist besser als keine. Da reichen fürs Erste schon ein paar heimische Stauden im Beet oder auf dem Balkon. Und die bleiben oft nicht lange alleine ;).
- Totholz liegen lassen ist besser als alles aufzuräumen. Ein paar Äste im hinteren Gartenbereich bieten wertvollen Unterschlupf und Nahrung für viele Tiere.
- Ein bunt berankter, durchlässiger Zaun ist besser als eine blickdichte, leblose Mauer. Selbst kleine Lücken im Zaun helfen Igeln und anderen Tieren, sich in den Gärten zu bewegen.
- Nicht versiegelter Boden ist besser als Pflaster oder Asphalt. Selbst wenn du nur einzelne Fugen grün sein lässt oder Mineralschotter auf Wegen und an Einfassungen statt Beton verwendest, hilft das schon. Entsiegeln ist natürlich die Krönung ;).
- Ein Komposthaufen ist besser als keine natürliche Zersetzung. Auch wenn du nicht den perfekten Wurm- oder Thermokomposter hast – Hauptsache, Nährstoffe bleiben im Garten.
- Gartenabfälle im Garten lassen ist besser als sie abzutransportieren. Strauchschnitt, Laub und Pflanzenreste bieten Lebensraum und Nährstoffe – warum also entsorgen? Totholzhecke, Laub-Zonen unter Bäumen und Hecken, Holzhäcksel und und Kompost sparen Arbeit und Transportwege.
- Mehr Strukturen sind besser als wenige. Die Natur liebt Vielfalt: Ein Garten mit Baum, Strauch, Hecke, Wiese und offenen Bodenstellen bietet unzähligen Arten ein Zuhause.
- Ein bisschen ist immer besser als nichts. Ob es eine Wasserstelle, eine Pflanze oder ein Käferkeller ist – alles zählt.
- Machen ist besser als sich nur vornehmen. Frei nach dem Motto des Hortus-Netzwerks: „Machen ist wie wollen – nur krasser!“
- Unperfekt gärtnern ist besser als nichts tun. Jeder noch so kleine Schritt zählt und macht einen Unterschied!
Dein Garten, dein Tempo
Du siehst, worauf ich mit dem „Besser-als“-Prinzip hinaus will: Es geht nicht darum, sofort alles perfekt zu machen. Jeder Garten, der auch nur ein bisschen naturnäher gestaltet wird, hilft dem Erhalt unserer Biodiversität. Perfektionismus kann lähmen – aber „besser als vorher“ ist immer machbar. Also leg los, ohne Angst, etwas falsch zu machen. Dein Garten wird es dir danken – und die Tiere darin auch!
Lust auf Unterstützung?
Du möchtest deinen Garten naturnäher gestalten, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Oder brauchst du jemanden, der dir hilft, passende Ideen für deinen Garten zu entwickeln – ganz ohne Dogma, aber mit ganz viel Freude und Know-how? Dann schau dir doch mal mein Beratungsangebot an! Ich helfe dir dabei, deinen Garten zu einem echten Lebensraum zu machen – Schritt für Schritt, so wie es für dich passt. Schreib mir einfach – ich freue mich auf dich!